08.04.17 - 10.04.17 Laos - Eindrücke und Bedrückendes in einem der ärmsten Länder Südostasiens

Pakxe und das Bolaven Plateau

Das Le Jardin Garden Hotel und eine Thai in Pakxe

 

Das Le Jardin in Pakxe war der zweite Zufall, der uns das Reisen leichter machte. Nicht nur, dass wir mit diesem Hotel, auch wenn es sicher seinen Preis hatte, einen Glücksgriff gemacht hatten, was Ausstattung, Sauberkeit, Service und Frühstück anbelangte, sondern die Besitzerin des Hotels half uns bei der Organisation unserer Aktivitäten: Eine Rollerfahrt über das Bolavenplateau und die Weiterfahrt nach Don Khone sowie die Buchung des Transfers von den Viertausend Inseln zum Flughafen von Pakxe. Dass sie uns dazu zweimal in die Stadt fuhr, um den Roller zu mieten und am nächsten Tag abzuholen, war besonders freundlich. Danke, Le Jardin!

 

Pakxe ist alleine keine Reise wert. Viel zu sehen gibt es hier nicht. Mit mehr als 100000 Einwohnern ist die Hauptstadt der Provinz Champasak ein wichtiger Handelsplatz im Süden von Laos für Waren aus der Region und den Nachbarländern. Deshalb ist das Verkehrsaufkommen in Pakxe sehr hoch und beeinflusst auch die hohe LKW-Dichte auf den Hauptrouten des Bolavenplateaus.

 

Die Hotelbesitzerin sprach perfekt Englisch, weil sie in namhaften Häusern wie Kempinski, Mariott und dgl. mehr gelernt und gearbeitet hatte. Jetzt wollte sie ihre eigenen Vorstellungen verwirklichen und dem Lärm sowie dem Chaos ihrer Heimatstadt Bangkok entfliehen. Die Ruhe am Rande des Bolavenplateaus und das etwas kühlere Klima hatte sie hierher verschlagen. Und sie gab ihren ausschließlich laotischen Angestellten eine gute Ausbildung, denn in Sachen Service hat das lange abgeschottete Land viel Nachholbedarf.

 

Übrigens führt die kinderlose Bangkokerin eine Fernbeziehung: Ihr Mann arbeitet weiterhin in Bangkok. Die beiden treffen sich regelmäßig auf halber Strecke in Ubon Ratchatani. Dort hat das Ehepaar ein weiteres Haus.

 

Ein Belgier verhilft uns zu einem 125er-Honda-Roller

 

Sofort hatten wir Vertrauen in den Zustand der Roller, als wir französisch hörten. Die Thai hat uns diesen Rollerverleih empfohlen. Jetzt waren wir überrascht, dass der Verleiher ein belgischer Auswanderer war, der beim Reisen seine Liebe fand und der in Pakxe blieb. Seit vier Jahren lebt er in dem sozialistischen Land und betreibt mit seiner Frau als Besitzerin den Rollerverleih "Miss Noy". Er berät seine Kunden, zeigt ihnen sehenswerte Haltepunkte und berät Backpacker, die den Zwei- oder Dreitagesloop über das Bolavenplateau unternehmen. Wir entschieden uns für den 125-Roller, der sich für das Fahren zu zweit deutlich besser eignet. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmte jedenfalls: 100000 KIP, ungefähr 12 €, sind ein guter Preis für ein technisch intaktes Fahrzeug.

 

Das Bolavenplateau

 

Ort der Laven - dieser zahlenmäßig stärksten Ethnie verdankt das Bolavenplateau seinen Namen. Weitere Bergvölker wie Katang, Alak, Ta-Oy, Nge oder Katu nutzen seit Jahrhunderten dieses fruchtbare Hochland für den Anbau von Obst, Gemüse und diversen Gewürzen wie Zimt, Tee, Kardamon, Pfeffer oder Durian. Langsam beginnt die Straße 23 ihren Aufstieg bis auf 1200 m Höhe. Hier ist das Klima deutlich kühler, ganzjährige Regenfälle sorgen für ideale Bedingungen für das Pflanzenwachstum. Seit dem Kolonialzeitalter ist das Plateau auch ein Gebiet für große Kaffeeplantagen. Der Wasserreichtum speist auch die zahllosen Flüsse und Wasserfälle, einer weiteren Attraktion der 10000 Quadratkilometer (knapp halb so groß wie Schleswig-Holstein) großen Hochebene.

 

The Bolaven Plateau Map (Eastern Champasak province)
Roadtrip mit dem Roller für einen, zwei oder drei Tage sind das Highlight für den Besuch der fruchtbaren Hochebene. Die "Highlights sind rot umrandet.
Karte_Boulavenplateau.pdf
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Gegensätze - Chaos auf dem Bolaven Plateau oder die Ruhe der Wasserfälle im Dschungel

 

Roller rasten links und rechts an uns vorbei. Das kannten wir schon aus anderen Ländern. Es brachte uns nicht aus der Ruhe. Vielmehr waren es die großen Pick Ups und die Lastwagen, die schwarzen, stickenden Ruß ausstoßend, rücksichtslos überholten und nicht nur die Straße, sondern auch uns in eine üble schwarze Wolke hüllten. Ein einheimischer Tourbus mit Touristen drängelte einen Meter hinter uns, noch knapper war sein Überholvorgang. Danach kam er an den anderen Lastwagen nicht mehr vorbei und ich ließ mich zurückfallen, um wenigstens dem gröbsten Schmutz zu entkommen. Genussfahren sieht sicher anders aus.

 

Die Straße war eine einzige Baustelle. Augenscheinlich sollte die Straße nach Paksong auf vier Spuren ausgebaut werden. Dadurch war die eine Hälfte eine unansehnliche Staubpiste, an deren Seiten sich Häuser und ärmliche Hütten dicht an dicht säumten, die dem Verkehr und dem Staub schutzlos ausgeliefert waren.

 

Es war agrarwirtschaftlich noch keine "Kaffeezeit", wir sahen vereinzelt jene Kaffeeplantagen, die das Bolavenplateau berühmt gemacht haben. Für die zwei- oder dreitägige Rundtour mit Übernachtungen hatten wir keine Zeit. Auf dem anderen Teil der Rundtour hätte es Kaffeeplantagen von eingewanderten Europäern zu besichtigen gegeben. Wir hatten uns dagegen entschieden, weil wir bereits in Indonesien und in Costa Rica Kaffeeplantagen besichtigt hatten.

 

Dafür entschädigten uns die Wasserfälle, die abseits der Hauptstraßen natürliche Inseln der Ruhe waren, die wir jeweils für 25000 KIP pro Person erleben durften. In einem der Wasserbecken konnten wir im sehr warmen Wasser schwimmen. Später erzählten uns zwei Deutsche, die, nachdem wir das Becken verlassen hatten, mit einem Floß auf dem Wasser fuhren und auf eine etwa zwei Meter lange schwimmende Schlange trafen. Nachträglich spürte ich eine unerklärliche Berührung an meinem rechten Bein.

 

Von spielenden Kindern in einem laotischen Dorf              

 

Ein kräftig stämmiges Mädchen zeigte es den mitspielenden Kindern, wie es am besten geht: Zwei Jungen hielten ein Seil über ihre Köpfe, sie sprang hoch, der Körper flog waagerecht nach oben und mit dem Fuß zog sie das etwa 160 cm hohe Seil nach unten. Alle anderen versuchten es nachzumachen, doch keiner erlangte ihre Perfektion. Mit einem gedrehten Schersprung, der elegant und kunstvoll erschien, übersprang sie mühelos eine Höhe von etwa 140 cm. Sport in einem laotischen Dorf, bei km 35 in Richtung Bane Beng auf dem Bolavenplateau, ohne Trainer, ohne Sportverein. Mit Freude beobachteten wir Kinder, die die Biomechanik des Hochsprungs selbst entdecken, weiterentwickelten und sehr effektive Lösungen entdeckten.

 

Diese Freude an der Bewegung, der Neugier an der Selbsterkundung der eigenen Leistungsfähigkeit zeigte uns, wie Kinder sein können, wenn sie keine mediale Ablenkung haben, sondern sich und die Kooperation mit anderen Kindern täglich neu erfahren. Dennoch: Noch lebten die Bewohner sehr traditionell, aber der Tourismus hat seit einigen Jahren wegen des Wasserfalls Tad Champee Einzug gehalten. Es wird eine Frage der Zeit sein, bis auch hier die digitalen Medien das Spiel der Kinder verändern werden. Vorboten davon sahen wir bereits: An einer anderen Stelle des Dorfes saßen zwei junge Mädchen sprachlos nebeneinander und spielten mit ihren Handys.

 

Wie in Kambodscha - Weiterreisen leichtgemacht

 

Auch in Pakxe haben sich verschiedene Agencys längst auf die Touristen eingestellt. Erst in Pakxe konnten wir recherchieren, wie unsere Reise weitergehen würde. Die thailändische Besitzerin des Le Jardin vermittelte uns über Greendiscovery, einem landesweit tätigen Anbieter für Transporte und Aktivitäten, die problemlose Weiterfahrt. Für 260000 KIP (ca. 30 €) fuhren wir von Pakxe bis zu unserer Unterkunft auf Done Khone, der südlichsten der 4000 Inseln des Mekongbinnendeltas im Süden von Laos.

 

Pünktlich um 8 Uhr wurden wir mit einem TukTuk abgeholt, das uns zum Busbahnhof brachte. Mit einem alten Bus fuhren wir in knapp drei Stunden bis Nakasang. Um 12 Uhr brachte uns ein Longboat über Done Det nach Done Khone. Um 13 Uhr checkten wir im Hotel ein. So schnell am Zielort zu sein, hatten wir nicht erwartet. Wir freuten uns, den angebrochenen Tag für die Planung unserer Aktivitäten auf den 4000 Islands nutzen zu können.

 

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