02.08. - 13.08. - 11 intensive Tage zwischen zwei Nationalparks

Tour Karte 6: Vom Yellowstone Nationalpark zum Olympic Nationalpark

Diese Etappe dauert insgesamt 11 Tage. Deshalb haben wir die Berichte geteilt: Vom Yellowstone zum Hells Canyon und vom Hells Canyon bis zum Olympia Nationalpark Danach wird die kanadische Zeit beginnen.

02.08. – 08.08.

Spurensuche nach der Erd- und Besiedelungsgeschichte des wahren Westens

Diese Weiten sind fast unvorstellbar. Nach Verlassen des Yellowstone folgte nach dem immer dünner werdenden Wald wieder Prärie. Bislang hatten wir nur selten das Gefühl, in einem großen Hochgebirge zu sein. Hatte die Hochebene des Yellowstones noch eine Höhe von deutlich über 2000 m, ging es wieder stetig bergab. Unsere Zwischenstation Meridian hatte nur noch eine Höhenlage von rund 800 m, Lewiston lag auf etwa 200 m Höhe. Wir folgten, bis auf den Abstecher zu Craters of the Moon, weitestgehend dem Verlauf des Snake Rivers, der im Grand Teton, westlich der Wasserscheide, entspringt. Insofern hat der Snake River in Jahrtausende währender Arbeit die große Snake River Plain in Idaho geschaffen, sich dann nordwärts einen Durchbruch, den heutigen Hells Canyon, erkämpft, um dann in Lewiston westwärts Richtung Pazifik zu fließen. Kurz vor dem Pazifik mündet er in den aus Kanada kommenden Columbia River. Wasser fließt hangabwärts, insofern nimmt entlang des Snake Rivers das Gefälle stetig ab.

Den Flüssen folgten deshalb häufig die Entdecker und Siedler. Der Snake River ist z. B. Teil des Oregontrails, ebenso diente er den Amerikanern Lewis und Clark, die 1804 von Präsident Jefferson beauftragt wurden, einen Wasserweg bzw. gangbaren Landweg zum Pazifik zu finden, als Leitlinie ihrer Exkursion. Nach Lewis und Clark sind zwei Städte benannt: Lewiston in Idaho, wo der Hells Gate Statepark liegt, in dem wir übernachteten, und Clarkston auf der Nordseite des Snake Rivers im Bundesstaat Washington.

Wenn man die ermüdende Fahrt durch die Prairie als Fahrer zwangsläufig bei Bewusstsein erlebt, kann man erst ermessen, welche Strapazen und welchen Mut Siedler und Entdecker auf sich nehmen mussten, um auf den jeweiligen Trails den gelobten Westen zu erreichen, der in unseren Augen allein wegen des Klimas in Wirklichkeit teilweise lebensfeindlich erscheint: Auf heiße, trockene Sommer in den Prairien folgen kalte, schneereiche Winter. Es würde zu weit führen, an dieser Stelle Überlegungen anzustellen und Zusammenhänge zu Eigenarten und Verhaltensweisen der Bewohner des Westens herzustellen. Ganz von der Hand zu weisen sind dahingehende Erklärungen sicher nicht.

Sieht man von Craters of the Moon ab, wo wir Gelegenheit hatten, die 2000 Jahre jungen Spuren starker vulkanischer Aktivität zu besichtigen, war die Fahrt bis Meridian so ermüdend, dass wir beschlossen, einen Tag in Meridian anzuhängen, um in Ruhe einzukaufen und uns um unser Mietwagenprobem zu kümmern. Unsere Erwartungen in Bezug auf den Hells Canyon erfüllten sich auch nicht. Vor allem die schwierige Zugänglichkeit verhinderte das Erlebnis, den tiefsten Canyon Nordamerikas hautnah zu erleben. Es gelang uns in Ansätzen, nach umfangreichen Recherchen einen Fußweg zu finden, so dass wir zumindest eine Ahnung von der beeindruckenden Höhe erhielten.

Wir genossen vor allem drei Nächte die Ruhe im Hells Gate State Park. Die hohen Temperaturen waren auch wieder da. Am Tag war es beständig über 350C und auch nachts sank das Thermometer nicht unter 210C. So warteten wir gespannt auf den zweiten Teil unserer sechsten Etappe.

Ein genauer Reisebericht befindet sich im Download (06_Reisebericht-1).

06_Reisbericht-1.doc
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Irrfahrt mit dem Navi.doc
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Bilder Tour Karte 6 (1) - 02.08. - 08.08.

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08.08. – 13.08.

Der Pazifik naht und es folgen noch drei Highlights

Plötzlich hörte die nie endende Prairie auf. Der Tiguan fuhr zügig bergan und mit zunehmender Höhe wurde es grüner. Dann verschlug es uns den Atem: Wie aus dem Nichts tauchte nach einer Straßenbiegung der erhabene Mount Rainier auf, voller Stolz streckte er sich kegelförmig in die Höhe, sein Weiß leuchtete, obwohl die Sonne noch hell schien. Wir bekamen richtig Lust, diesen Berg näher kennenzulernen.

Dieser mit 4200 m hohe Vulkan ist der höchste Berg der Cascade Range. In Ohanapecosh, am Fuße des Mount Rainier schlugen wir für zwei Nächte unser Zelt auf und erlebten zwei Tage, die sicher zu den Highlights unserer bisherigen Reise zählen. Wir waren einerseits froh, den Umweg in Kauf genommen zu haben, andererseits wären einige Tage mehr lohnend gewesen. Das gilt auch für den Mount St. Helens, jenen Vulkan, der 1980 explosionsartig ausbrach und dabei 400 m seiner Bergkuppe wegsprengte. Hier konnten wir auf der Weiterfahrt eine kurze Stippvisite zur Windy Ridge machen, von wo aus die Folgen dieses gewaltigen Ausbruchs noch heute zu sehen sind.

Auf dieser Etappe stand vor allem die Natur im Mittelpunkt. Jedes Gebiet für sich genommen würde einen Urlaub ausfüllen können. Das gilt besonders auch für den Olympic Nationalpark, dessen West- und Nordseite wir kennenlernten. Einen so dichten, mächtigen Wald wie diesen hatten wir nie zuvor gesehen. Diese pazifischen Regenwälder sind wirklich gigantisch. Sie sind das Ergebnis von ungewöhnlich hohen Niederschlägen, die günstige Bedingungen für ein gewaltiges Pflanzenwachstum schaffen.

Der Olympus ist mit rund 2400 m die höchste Erhebung, sein Gipfel ist teilweise vergletschert. Durch den Überfluss von Wasser gibt es zahlreiche klare Flüsse und einige Seen. Und wir hatten wieder Glück mit dem Wetter: Regen hatten wir keinen, dazu sonnige warme Tage (allerdings nicht mehr jene große Hitze einiger vorangegangener Stationen) und Nächte, die zwar kühl waren, aber 120C nicht unterschritten.

Wir empfanden diese Gegend als sehr lebenswert und waren froh, endlich wieder an einem Meer zu sein. Zu dieser Attraktivität trägt auch Seattle bei, eine Stadt, die unserem ersten Augenschein nach zwar nicht die Dimensionen (rund 3,5 Millionen in der Metropolregion) anderer bekannter amerikanischer Metropolen aufweist, aber gerade deshalb auch überschaubar bleibt.

Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass man während einer so langen Rundreise vieles sieht, aber manches nicht sehen kann, weil dazu die Zeit doch zu kurz ist. Als wir in den Hafen von Port Angeles fuhren, hatten wir ca. 11300 km zurückgelegt. Jetzt sollten einige ruhige Tage in Vancouver Island folgen.

Einen genaueren Reisebericht könnt ihr wieder im Download lesen (06_Reisebericht-2).

06_Reisebericht-2.doc
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Bilder Tour Karte 6 (2) - 08.08. - 13.08.

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