22.07. - Lange Anreise und 10 Stunden der Zeit entgegen

Ein überraschender Beginn mit Happy End

 

"Ohne Visum kein Flug nach Australien", sagte der junge Mann am Emirates Check-In-Schalter ohne Regung. "So ein Desaster", dachte ich und ärgerte mich gleichzeitig, nicht online das Visum zuvor zu Hause beantragt zu haben. Sollte die Reise zu Ende sein, bevor sie eigentlich begonnen hatte?

 

Zum Glück waren wir rechtzeitig losgefahren. Mit unserem kleinen roten C1 waren wir zur Bushaltestelle gefahren. In einer Nebenstraße parkten wir ihn, um nach unserer Rückkehr am 1. September bequem nach Hause zu kommen. Rund eineinhalb Stunden Fahrzeit sind ein gutes Argument, nicht mit dem Auto zum Flughafen zu fahren.

 

Die ganze Woche vor der Abreise war arbeitstechnisch sehr zeitintensiv. Es blieb nur der Freitag und Samstag zum Packen, zum Hausputz und für letzte Erledigungen. Dabei vergaß ich ganz entgegen meiner normalen Vorgehensweise die Regularien zur Einreise zu recherchieren. Nach so viel Reiseerfahrungen ließ sich das nur mit stressbedingter Naivität erklären. Ich dachte doch tatsächlich, wir kämen genauso wie in die meisten Länder Südostasiens und Südamerikas mit einem Visa on Arrival.

 

Jetzt, hier am Flughafen wurde die Naivität bestraft. Das Einwanderungsland Australien verlangt genauso wie die USA ein Visum, das sich online beantragen lässt. Unser Happy End kostete uns jedoch 100 € - eine online Beantragung wäre was kostenlos gewesen: Am Emirates Schalter füllte die routinierte Bodenstewardess unsere Visaanträge aus, die unmittelbar elektronisch genehmigt wurden. Die Reise konnte beginnen und wie ein Schleier fiel die Anspannung von uns ab.

 

Ein Fleckchen im Flughafen von Dubai fast allein für uns

 

Mit der Entspannung setzte auch die Müdigkeit ein. Weil wir sehr früh gebucht hatten, konnten wir in der großen Boeing 777 eine der hinteren zehn Zweiersitze reservieren. Wie immer verging die Zeit im wahrsten Sinne des Wortes wie im Fluge. Knapp sechs Stunden bis Dubai, ausgefüllt mit Essen, Film gucken und schlafen verdrängten die Müdigkeit nicht. Nach deutscher Zeit landeten wir um 3:30 Uhr.

 

Fast fünf Stunden in Dubai... auf jenen Riesenflughafen, den die Scheichs der Vereinigten Arabischen Emirate funktionell nach zwei Gesichtspunkten ausgerichtet: Dubai als größtes Flugdrehkreuz in Nahost und Konsumtempel für die vielen Transitpassagiere, die auf ihre Anschlussflüge warten.

 

Wir suchten hingegen nach einem Schlafplatz zwischen Gedränge und besetzten ungemütlichen Plastiksesseln. Zufällig fanden wir bei den C-Gates eine offene, augenscheinlich nicht genutzte Boardingzone, großzügig dimensioniert und mit Teppich ausgelegt. Unsere ausgestreckten Körper verlangten nach Schlaf und auf diesem abgelegenen Fleckchen gelang es mir gerade noch, den Wecker zu stellen. Zwei Stunden vor Abflug klingelte der Wecker: Uns stand ein 45minütiger Weg zu Fuß, mit Fahrstühlen, Rolltreppen und Flughafenbahn bevor.

 

Eine deutsche Auswanderin mach den Check in

 

Nach langer Zeit mal wieder Englisch sprechen, fiel zunächst noch schwer. Wir konzentrierten uns, um alle Formalien der Übergabe unseres Camping-Vans zu verstehen, als wir plötzlich von einer jungen Frau in Deutsch angesprochen wurden. Sie lebt seit neun Jahren in Australien, hat zwei kleine Kinder und eine dauerhafte Arbeits-und Aufenthaltsgenehmigung. Nein, einen australischen Pass habe sie nicht, erzählte sie uns, denn das deutsche Recht sehe keine doppelte Staatsbürgerschaft vor. Die deutsche Staatsbürgerschaft wolle sie noch nicht aufgeben, soweit sei sie noch nicht.

 

Exkurs: In Deutschland hatten nach dem Zensus 2011 690.000 Deutsche zusätzlich die polnische, 570.000 die russische und 530.000 die türkische Staatsangehörigkeit. Was in Deutschland möglich ist, wenn z. B. ein in Deutschland geborener Türke per Geburtsrecht automatisch die deutsche zusätzlich zu der türkischen Staatsbürgerschaft erhält und diese nach neuem Recht auch nach dem 18. Lebensjahr behalten darf, wird der jungen Augsburgerin in Australien verwehrt. Hier zählt das alte Recht: Nehmen ein Deutscher oder eine Deutsche eine andere Staatsbürgerschaft an, erlischt die deutsche automatisch.

 

Jedenfalls verlief unser Check-In dank der Hilfe der Mitarbeiterin der Campervan-Station von Mighty und Britz recht schnell, nachdem wir zuvor bereits 75 Minuten nach der Landung auf der Suche nach einer Fahrgelegenheit zu unserer Campervanstation waren, die nur 6 km entfernt lag. Bus und Bahn fuhren nicht, das Taxi kostete rund 18 €, ein Vorgeschmack auf das hohe Preisniveau in Australien.

 

An den Linksverkehr gewöhnte ich mich schnell, mein Gehirn erinnerte sich offenbar an meine vielen Fahrten im Linksverkehr auf Zypern, in Thailand, Indonesien oder Malaysia.

 

Ein langer Flug und gleich volles Programm

 

13 Stunden und rund 13000 km bis Brisbane, über den indischen Ozean nach Indien und Sri Lanka, weiter Richtung Süden den Äquator überquerend und auf der Südhalbkugel südlich von Sumatra Richtung australischen Kontinent, den wir rund 400 km von West nach Ost überflogen, lagen hinter uns, als wir nach der ausgiebigen Einreiseprozedur um 8:30 Uhr zur Abholstation unseres Campers fuhren.

 

Wir hatten es eilig, die Verabredung mit Jördis und Marjan stand bevor. Rund 110 km südlich von Brisbane hatte Jördis ein Breakfast am Strand von Fingal Beach vorbereitet. Was für ein Empfang! Baden im Pazifik, relaxen am Strand, Delphine beobachten, einkaufen und abends Barbeque im Garten von Jördis "Haus". Todmüde genossen wir unsere erste Nacht in unserem Toyota Campingbus, der die nächsten vier Wochen auf dem Weg Richtung Norden nach Darwin unser Zuhause sein sollte. Allerdings sollte es eine kalte Nacht werden: In den australischen Subtropen herrschte Winter, der sich nachts bemerkbar wurde. Im Camper waren es kurz vor Sonnenaufgang nur noch 70C. Kurz nach Sonnenaufgang kletterten die Temperaturen zum Glück auf knapp über 200C.

 

 

Der Ausbau des Toyota Hiace Campervans war recht einfach und billig. Auch war er nicht praktisch, umständlich das Bett zu bauen, den Tisch im Innenraum zu installieren eigentlich unmöglich und es mangelte an Stauraum. So gab es keine Schränke für die Kleidung und keine Fächer für Kleinkram. Mit einigen praktischen Anpassungen schafften wir Ordnung. Die Reise konnte beginnen.

 

Gleichwohl fühlten wir uns schnell wohl in unserem Campervan, der schon 340000 km auf der Uhr hatte. Insgesamt schien er in einem technisch guten Zustand zu sein. Dennoch hielt er uns anfänglich wegen einer defekten Batterie auf Trab... doch dazu später mehr.

 

 

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